Der Bundesländervergleich zeigt: Oberösterreich weist eine vergleichsweise geringe Betreuungsdichte in der Vollen Erziehung (Fremdbetreuung) auf – mit 5,7 % liegt der Wert hier klar unter dem Bundesdurchschnitt von 8,2 %. Das bestätigen auch Zahlen der Statistik Austria. „Es ist erfreulich, und ebenfalls ein Zeichen der Achtung der familiären Strukturen, dass in Oberösterreich verhältnismäßig wenige Kinder und Jugendliche fremdbetreut werden. Auch die Volksanwaltschaft bestätigt unseren Weg in Oberösterreich. Mehr Prävention, mehr mobile Betreuung oder das Familienwohnen – all diese Konzepte helfen uns dabei, damit Kindesabnahmen erst gar nicht notwendig werden“, zeigt sich LR Michael Lindner erfreut.
Das in Oberösterreich gelebte Konzept des Familienwohnens bietet mit Stand Dezember 2023 50 Familien mit 120 Kindern eine Wohnmöglichkeit. „Hätten wir dieses Angebot nicht, müssten viele dieser Kinder fremdbetreut werden. Mit dem Familienwohnen schaffen wir Strukturen, um Familien zu unterstützen und zu stärken“, so LR Lindner. Trotz all dieser Bemühungen gibt es Kinder, die nicht in ihrer Herkunftsfamilie leben können. Auch für sie bietet die Kinder- und Jugendhilfe ein sicheres Auffangnetz: Sowohl Pflegefamilien als auch sozialpädagogische Wohneinrichtungen bieten jungen Menschen ein sicheres zu Hause.
Neben den Zahlen über die Volle Erziehung erhebt die Statistik Austria auch die Ausgaben für Erziehungshilfen. Da die Strukturen der Kinder- und Jugendhilfe zwischen den Bundesländern variieren, ist ein Vergleich oftmals komplex – das zeigen auch die Daten der Statistik Austria. Der Budgetvergleich der Nettoausgaben von Maßnahmen der Kinder- und Jugendhilfe mit strukturell vergleichbaren Bundesländern zeigt, dass Oberösterreich mit einem Anteil von 14,2 % sogar hinter der Steiermark oder Niederösterreich liegt. „Kritik, wonach die KJH in Oberösterreich eine geringere Betreuungsdichte bei höheren Kosten aufweise, ist daher explizit als falsch zurückzuweisen und lässt sich aus dem Bericht der Statistik Austria auch nicht ableiten. Die Kinder- und Jugendhilfe in Oberösterreich arbeitet effizient und gut auf unterschiedlichen Ebenen: Die Angebote reichen von präventiven Angeboten, über ambulante Unterstützungsangebote bis hin zu Maßnahmen in der Vollen Erziehung“, führt LR Lindner aus.
Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der KJH klären im Vorfeld ab, ob ein konkreter Hilfebedarf bei Kindern im Zusammenhang mit dem Verhalten der Eltern steht. LR Lindner bedankt sich daher abschließend bei den Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Kinder- und Jugendhilfe: „Ich möchte mich bei allen Kolleginnen und Kollegen der KJH – beim Land Oberösterreich, den Bezirksverwaltungsbehörden und in den Einrichtungen – für ihre fordernde, wertschätzende und professionelle Arbeit bedanken. Bei ihnen steht das Kindeswohl immer an erster Stelle!“
Foto: LR zu Besuch in Schloss Leonstein (sozialpädagogische Einrichtung des Landes) | Verwendung mit Quellenangabe: MecGreenie