„Pflege-Eltern.Jetzt“– Kampagnenstart für flexible familiäre Betreuungsformen in Gmunden und Vöcklabruck

Kinderschutz-Landesrat Michael Lindner: „Zusätzliche Pflegeeltern sind dringend notwendig, um den Kindern eine Betreuungsform in familiärem Umfeld zu bieten.“

Die Ausgangslage

Wenn Kinder und Jugendliche nicht in der eigenen Familie aufwachsen können – zum Beispiel aufgrund von familiären Krisen oder komplexen, belastenden und gefährdenden Lebenssituationen – übernimmt die Kinder- und Jugendhilfe die Pflege und Erziehung und sucht einen Betreuungsplatz in einer Pflegefamilie oder einer sozialpädagogischen Wohngruppe. Man spricht dann von „voller Erziehung“. Pflegefamilien eignen sich besonders gut, wenn die Kinder bei der Aufnahme noch sehr jung sind und ein familiäres Umfeld brauchen.

Im Jahr 2021 wurden 636 Kinder in rund 470 oberösterreichischen Pflegefamilien betreut. Fünf Jahre zuvor waren es noch 727 Kinder, wobei diese rückläufige Tendenz nicht nur Pflegefamilien betrifft, sondern die gesamte volle Erziehung.

Pflegeeltern-Kampagne soll für Zuwachs bei Pflegefamilien sorgen

Im Rahmen einer regionalen Werbekampagne der Kinder- und Jugendhilfe in den Bezirken Gmunden und Vöcklabruck sollen nun weitere Pflegemütter und -väter gefunden werden. Dabei werden nicht nur „Vollzeit-Pflegeeltern“ gesucht, sondern auch Menschen, die z.B. ein paar Stunden oder am Wochenende Zeit haben, um Familien zu entlasten (flexible familiäre Betreuung).

„In den beiden Bezirken Gmunden und Vöcklabruck wird diese flexible familiäre Betreuung ausgebaut. Bei dieser Betreuungsform springen Unterstützungspersonen bei Bedarf ein, wenn die leibliche Familie den Alltag mit dem Kind sonst nicht schafft. Diese familiäre Betreuung ist sehr individuell gestaltet - je nachdem, welche und wie viel Unterstützung gebraucht wird“, erklärt Landesrat Michael Lindner.

Plakatpräsentation in Gmunden gemeinsam mit Vertreter:innen aus Politik und KJH; Bilder: Land OOE/Stinglmayr

06.03.2023