Tierschutz-Landesrat Michael Lindner: Tiergerechte Osterzeit: Keine lebenden Überraschungen im Osternest

Mit dem nahenden Osterfest steigt auch heuer wieder die Versuchung, lebende Tiere – insbesondere Kaninchen – als süße Überraschung im Osternest zu verschenken. Was zunächst als liebevolle Geste gedacht ist, kann jedoch böse enden: Zahlreiche Tiere landen wenige Wochen später in den ohnehin schon überfüllten Tierheimen, weil ihre Haltung unterschätzt wurde oder das Interesse der Kinder schnell nachlässt.Daher appellierenTierschutz-Landesrat Michael Lindner und Tierschutz-Ombudsfrau Dr.in Cornelia Rouha-Mülleder auf tierische Geschenke zu verzichten.

„Kaninchen sind keine Spielzeuge – sie sind fühlende Lebewesen mit spezifischen Bedürfnissen, die viele unterschätzen. Eine verantwortungsvolle Tierhaltung beginnt mit Information, nicht mit einem Spontankauf“, mahnt die Tierschutz-Ombudsfrau.

Tatsächlich sind Kaninchen keine Kuscheltiere. Sie sind von Natur aus scheu, leben in der freien Wildbahn in sozialen Gruppen in weitverzweigten Höhlensystemen und haben einen hohen Bewegungsdrang. Damit sie sich wohlfühlen und gesund bleiben, benötigen sie deutlich mehr als ein kleiner Käfig bieten kann. Eine tiergerechte Haltung erfordert ausreichend Platz – idealerweise ein strukturiertes Gehege mit mehreren Quadratmetern Fläche –, erhöhte Ebenen, Rückzugsorte sowie die Möglichkeit zu graben, zu scharren und zu nagen. Auch eine verlässliche Sozialstruktur ist wichtig: Kaninchen dürfen niemals allein gehalten werden, sondern brauchen immer Artgenossen an ihrer Seite.

Wer Kaninchen halten möchte, muss wissen, dass es dafür viel Wissen, Zeit und Platz braucht – das lässt sich nicht in ein Osternest packen. Tierliebe zeigt sich nicht im Schenken, sondern im verantwortungsvollen Umgang mit den Bedürfnissen von Lebewesen“, bringt es LR Michael Lindner auf den Punkt.

15.04.2025