Kinderschutz-Landesrat Michael Lindner unterstützt das Präventionsprojekt „Mentors4Youth“, ein Kooperationsprojekt der Mopäd GmbH und des Vereins Gefangene helfen Jugendliche („GHJ“), das darauf abzielt, Jugendkriminalität zu reduzieren. Ehemalige Straftäter:innen werden als Mentor:innen für gefährdete Jugendliche eingesetzt, um als mahnende Beispiele zu dienen und ihnen die Folgen von Gewalt und Straftaten zu vermitteln. Um den bestmöglichen Kinderschutz sicherzustellen, wird die Ausbildung der Mentor:innen mit Mitteln der Kinder- und Jugendhilfe finanziert, ausgebildet werden die ehemaligen Strafgefangenen von mopäd GmbH und GHJ.
Um geeignete Mentor:innen zu rekrutieren, wird vor allem Wert auf die persönliche Eignung gelegt: Die Kontaktaufnahme erfolgt zunächst über die Justizanstalten. Dort findet eine erste Vorauswahl für geeignete Teilnehmer:innen statt. In Gesprächen mit Mitarbeiter:innen der mopäd GmbH und GHJ werden frühere Straftaten, Fähigkeiten, Hintergrund, Motivation sowie persönliche Stabilität erläutert. Ebenso wird Wert darauf gelegt, dass sich die Teilnehmer:innen mindestens ein Jahr auf das Projekt einlassen. Personen mit bestimmten Straftaten werden ausgeschlossen – beispielsweise dann, wenn in der Vergangenheit Delikte gegen Kinder und Jugendliche verübt wurden.
Um die Auswahl möglichst treffsicher und nachhaltig zu gestalten, kommt bei Mentors4Youth ein zweistufiges Prozedere zur Anwendung: Zunächst erfolgt die Auswahl zur Mentor:innen-Einschulung, und erst nach erfolgreichem Abschluss der Einschulungsphase soll die endgültige Auswahl für die Durchführung von Workshops stattfinden.
Die Kinder- und Jugendhilfe wird die Kosten für die Ausbildung der ehemaligen Straftäter:innen übernehmen und somit den Start des Projekts ermöglichen. Denn klar ist, dass alle Mentor:innen, die bei Mentors4Youth zum Einsatz können sollen, auch entsprechend auf ihre Tätigkeit vorbereitet werden. Daher erhalten sie von Mentors4Youth eine geeignete Einschulung und eine dauerhafte fachliche Begleitung während ihrer Tätigkeit.
„Um den hohen Standards der Kinder- und Jugendhilfe gerecht zu werden und den bestmöglichen Kinderschutz zu gewährleisten, ist es entscheidend, dass alle Personen, die mit Kindern und Jugendlichen arbeiten, bestens ausgebildet sind“, begründet LR Lindner seine Unterstützung und ergänzt: „Wie in allen Bereichen, beobachten wir auch in der Kinder- und Jugendhilfe, dass leider vereinzelt immer jünger werdende Kinder delinquentes Verhalten zeigen. Dem gilt es mit gut überlegten Konzepten entgegenzuwirken. Von einer Herabsetzung des Strafalters halte ich nichts, vielmehr braucht es gut durchdachte und bereits erprobte Projekte wie Mentors4Youth, um jugendliche Täterkarrieren stoppen zu können.“
Die mopäd GmbH ist langjähriger Partner der Kinder- und Jugendhilfe und bietet ein breites Unterstützungsangebot für Kinder und Familien – von der mobilen Unterstützung bis zu Angeboten in der Vollen Erziehung begleiten qualifizierte Mitarbeiter:innen tagtäglich Kinder und Familien und unterstützen sie dabei, ein eigenständiges Leben zu führen.
„Unser Ziel ist klar: Wir wollen so viele junge Menschen wie möglich erreichen mit effektiver Gewaltprävention für Kinder und Jugendliche in Oberösterreich mit ehemaligen Häftlingen als ‚Credible Messengers‘ und durch die Integration von gefährdeten Jugendlichen in sozialpädagogischen Angeboten“, bringt es Dipl.Sozpäd. Günther König, Geschäftsführer der mopäd GmbH, auf den Punkt.
Foto: Dipl.Sozpäd. Günther König, Geschäftsführer der mopäd GmbH und LR Michael Lindner. Foto: Land OÖ/Daniel Kauder